In der Stadt der tausend Feuer ist seit vielen Jahren schon der Ofen aus.

Seit ab 1860 die Industrialisierung Gelsenkirchen erfasste, wuchs die Stadt von einem Dorf zur Großstadt mit 100.000 Einwohnern im Jahr 1903. 1958 erreichte sie mit knapp 400.000 Einwohnern den höchsten Bevölkerungsstand. Nach Abteufung der ersten Zechen führte die Köln-Mindener Eisenbahn als eine der ersten Strecken Deutschlands durch das Ruhrgebiet mit Halt in Gelsenkirchen. Die Schwerindustrie siedelte sich an. Schalker Verein, Küppersbusch oder Grillo sind einige der bekannten Namen, die die Industrialisierung prägten.

Vom alten Glanz ist fast nichts übrig geblieben. Am Beginn der Bahnhofstraße ist noch das Portalfenster des alten Hauptbahnhofs ausgestellt, der vor 30 Jahren einem modernen Zweckbau weichen musste. Auf diesem sind die fünf wichtigsten Industriezweige der Vergangenheit dargestellt: Chemie, Glas, Kohle, Stahl/Eisen und Bekleidung. Übrig sind davon nur etwas Chemie und Glas.

Heute wird Gelsenkirchen oft als Negativbeispiel für Arbeitslosigkeit, geringe Kauf- und Wirtschaftskraft oder den Migrantenanteil angeführt. Heute wieder einmal in der „Welt“, die allen Ernstes von Vollbeschäftigung schreibt.

https://www.welt.de/wirtschaft/article174920674/Vollbeschaeftigung-Das-wahre-Problem-kommt-erst.html

Sind aber nicht viele Probleme hausgemacht? Anderen Ruhrgebietsstädten ist es gelungen, Ersatzindustrien anzusiedeln. In Bochum gelang dies mit Nokia, Opel oder der Ruhr-Universität. Essen beherbergt die Zentralen mehrerer deutscher Großunternehmen wie Evonik, Hochtief oder RWE. Thyssen-Krupp verlegte vor einigen Jahren seine Zentrale von Düsseldorf auf das Stammgelände in Essen zurück.

Was ist also in Gelsenkirchen schiefgelaufen? In Gelsenkirchen hat seit Ende der 1950er Jahre die SPD die Mehrheit im Stadtrat. Zu dieser Zeit begann das Industriesterben. Warum gibt es hier kaum Neuansiedlungen? Die SPD betreibt eine industrie- und gewerbefeindliche Politik. Vor wenigen Jahren wurde die Ansiedlung von IKEA verhindert. Der Hebesatz von 480 Prozent für die Gewerbesteuer gehört zu den Höchsten deutschlandweit.

Die AfD ist angetreten, um diese Negativentwicklung umzukehren – Mehr Arbeitsplätze durch mehr Ansiedlung von Unternehmen.