Heimkinder – Skandal der Stadt Gelsenkirchen

Mit Fassungslosigkeit hat die Fraktion der AfD im Rat der Stadt Gelsenkirchen zur Kenntnis genommen, dass in einem Bericht des Monitor (ARD) vom 30.04.2015 mitgeteilt wird, dass es Mitarbeiter der Stadtverwaltung Gelsenkirchen gibt, die eine auf Gewinn ausgerichtete Organisation betreiben oder betrieben haben, deren Ziel es ist, im europäischen Ausland deutsche (Heim-) Kinder unterzubringen und zu betreuen. Diese Kinder wurden gegen hohe Geldzahlungen in Ungarn zu Bedingungen untergebracht, die die Bezeichnung „menschenwürdig“ nicht verdienen. Abgesehen vom immensen monetären Schaden, der der Stadt Gelsenkirchen entstanden ist, ist die Lage der Kinder und Jugendlichen zu beleuchten: diese Kinder und Jugendlichen kommen schon aus schwierigen sozialen Verhältnissen. Hier hat die Stadt Gelsenkirchen, vertreten durch das Jugendamt, eine ganz besondere Garantenstellung. Die Fraktion der AfD im Rat der Stadt Gelsenkirchen verlangt seitens des Oberbürgermeisters als Leiter der Stadtverwaltung umfassende Aufklärung über Umfang und Tiefe der Missstände im Bereich des Jugendamts. Es soll geklärt werden, wie die derart untergebrachten Kinder und Jugendlichen schnellstens nach Deutschland zurück geholt werden können und wie hoch der entstandene Schaden für die Stadt Gelsenkirchen ist. Wenn es zutrifft, dass ein Leiter und ein stellvertretender Leiter eines Jugendamtes darüber entscheiden, welche Kinder welcher Einrichtung zugewiesen werden, und es eine Personengleichheit zu den Betreibern einer auf Gewinn ausgerichteten Organisation gibt, die bei der Stadt Gelsenkirchen Kasse macht, dann ist das einer Lizenz zum Gelddrucken gleich zu setzen. Wenn dann diese Leiter der Organisationen nach Bekanntwerden des Skandals nicht korrekterweise die richtigen Konsequenzen ziehen, sondern aus Machtwillen ihre Kompetenzen an Familienangehörige weiterreichen, dann ist man ob der Gier nach Geld gelinde gesagt nur noch sprachlos. Sollten die Vorwürfe zutreffen, stellt sich auch die Frage, welche Verantwortung der Oberbürgermeister der Stadt Gelsenkirchen hier zu tragen hat. Die Aufklärung soll schnell und gründlich passieren, insbesondere ohne Häme. Denn die Leidtragenden in diesem Skandal sind in erster Linie Kinder, die bereits aus schwierigen Verhältnissen kommen und die unsere ganze Zuwendung verdienen.