Stellungnahme zur geplanten Schließung von Vaillant

Die geplante Schließung des Vaillant Werkes für 2018 ist unter unternehmerischen Gesichtspunkten nachvollziehbar, für die Beschäftigten aber eine Katastrophe. In einer Zeit, in der nur noch Gewinnmaximierung zählt, selbst Unternehmen, die Milliardengewinne erzielen, über Verlagerung und Personalabbau nachdenken, hat der einzelne Arbeitnehmer anscheinend nur noch einen Buchwert.

Daher muss alles dafür getan werden um die Arbeitsplätze an diesem Standort zu erhalten. Um das zu erreichen, ist eine Anstrengung aller im Rat der Stadt Gelsenkirchen vertretenen Parteien notwendig. Die Gründe für die geplante Schließung sind aber vielschichtig und auch durch die politischen Entscheidungen der letzten Jahre selbst verursacht. Bedenklich für die Zukunft stimmen vor allem folgende Faktoren:

– Bei Vaillant handelt es sich um kein Unternehmen das von irgendwelchen Hedge Fonds oder sonstigen Investoren gesteuert wird, die ausschließlich auf Gewinnmaximierungfixiert sind. Vaillant ist ein Familienunternehmen, von dem man mehr soziale Verantwortung erwarten sollte.

– Die Verlagerung soll nicht in Länder erfolgen, in denen es noch Dumpinglöhne gibt und neue Standorte erst noch entwickelt werden müssen, sondern in die EU-Mitgliedsländer Tschechien und Frankreich. Tschechien ist ein sehr hoch entwickelter Industriestaat, belegt laut Weltbank den 31. Platz der reichsten Länder der Welt und besitzt eine der größten Volkswirtschaften des ehemaligen Ostblocks.

Zu glauben, es würde ein ähnliches Desaster für Vaillant geben wie seinerzeit für Nokia, was die Linken annehmen, ist naiv. Schließlich ist die Infrastruktur der hier genannten Länder deutlich besser als zu der damaligen Zeit in Rumänien. Und hier wird auch das ganze schon mit Jahren Vorlauf geplant.

Sichtbar werden hier vielmehr die Folgen der immer weiter voranschreitenden Öffnung der Grenzen zugunsten der Wirtschaft und die Abschaffung der europäischen Nationalstaaten, während insbesondere für Unternehmen in Deutschland das Konkurrieren mit dem Ausland immer schwieriger wird: Hohe Energiekosten aufgrund der Energiewende, die immer weiter steigende Gewerbesteuer sowie die hohen Lohnnebenkosten – unsere Sozialsysteme müssen ja schließlich für jedermann gut gefüllt sein.

Und dann kommt demnächst auch noch TTIP!