Sitzung der BV West

Thema „Waagehaus“ in Gelsenkirchen-Horst.

Die Sitzung der BV West am 22.02.2018 war geprägt von der Diskussion um die Zukunft des Waagehauses am Standort der ehemaligen Galopprennbahn in Gelsenkirchen-Horst. Es hat sich bereits eine Initiative zur Rettung dieses Gebäudes gebildet, das durch die Entscheidung der Eigentümerin VIVAWEST vom Abriss bedroht ist. Hier soll ein neues Gebäude für eine KiTa entstehen.

Durch Stadtbaurat Harter wurden die Bezirksverordneten in Kenntnis gesetzt, dass die Eigentumsverhältnisse klar sind: Eigentümerin ist VIVAWEST. Die Stadtverwaltung hat keine Möglichkeiten, in die Planungen des Unternehmens einzugreifen, zumal das Gebäude nicht denkmalgeschützt ist. Seitens der Eigentümerin gibt es Gedanken, dem Waagehaus im neu zu errichtenden Gebäude eine Erinnerungskultur angedeihen zu lassen. Außer der SPD waren alle Bezirksverordneten einig, dass nach weiteren Möglichkeiten zur Rettung des Gebäudes geschaut werden muss. Auch haben sich aus der Bürgerschaft Experten zu Wort gemeldet.

Ich als Bezirksverordneter der AfD habe wie folgt Stellung bezogen:
Sicherlich hat die Angelegenheit einen rechtlichen Aspekt. Wie Baurat Harter mitteilte, liegt ein Antrag von VIVAWEST auf Abriss des Waagehauses vor. Irgendwann ist dieses Unternehmen in der Lage, diesen Verwaltungsakt sich auf dem Klageweg vor dem Verwaltungsgericht Gelsenkirchen erstreiten zu können, wenn die Genehmigung nicht zeitnah erteilt wird. Aber dieser Sachverhalt hat auch einen moralischen Aspekt. Es ist bei aller Baufälligkeit nicht mit einer Schrottimmobilie zu vergleichen, die man schnell entsorgen will. Das Waagehaus ist vielen Bürgern im BV West in Erinnerung. Erinnerungen an die Galopprennbahn als zentralen Treffpunkt der Bürger in Gelsenkirchen werden wach. Wie wichtig dieses Gebäude den Horster ist zeigt, wie viele Gelsenkirchener Bürger hier heute der Sitzung beiwohnen.

Hier sollte alles daran gesetzt werden, das Waagehaus zu sanieren und in die neue KiTa zu integrieren. Vorhaben, eine Erinnerungskultur bezüglich des Waagehauses zu betreiben, kann man nur als Zynismus werten: man kann das Haus retten, hier und jetzt. Sollte sich VIVAWEST auf seinen Standpunkt zurückziehen, werde ich alle zukünftigen Anträge in Zusammenhang mit diesem Unternehmen einer besonders kritischen Überprüfung unterziehen.

Soweit meine Stellungnahme.

Die Abstimmung verlief erwartungsgemäß: die SPD-Fraktion stimmte der Verwaltungsvorlage zu. Alle anderen Bezirksverordneten stimmten dagegen. Das Abstimmverhalten der SPD sorgte für großen Unmut in der Horster Bürgerschaft: die meisten verließen den Sitzungssaal, teils unter sarkastischen Äußerungen: „Schöne SPD…“

Die Entscheidung der Mehrheitsfraktion reiht sich ein in eine Fülle von baurechtlichen Fehlentscheidungen der Vergangenheit. Man denke nur an das alte Rathaus am Machensplatz, wo auch die Polizei untergebracht war, oder an das alte Bahnhofsgebäude in Gelsenkirchen. Auch das Hans-Sachs-Haus wäre den nicht geschichtsbewußten Sozen zum Opfer gefallen, wenn nicht zum Entscheidungszeitpunkt eine andere Partei den Oberbürgermeister gestellt hätte.

In der Sitzung der BV-West wurde wieder einmal deutlich gezeigt, wo sich die AfD in Gelsenkirchen befindet: an der Seite der Gelsenkirchener Bürger.

Martin Jansen

für die

Alternative für Deutschland

Ratsgruppe Gelsenkirchen